RubiN auf dem KBV-Sicherstellungskongress 2019

Die Gewährleistung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung zählt zum Kernauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen. Wie innovative Konzepte dazu beitragen können, dass dieser Auftrag auch in Zukunft erfüllt wird, war auch in diesem Jahr das Thema des KBV-Sicherstellungskongresses. 28 Aussteller präsentierten am 21. Mai 2019 in Berlin unterschiedlichste Ansätze. Ebenso wie einige andere Innovationsfondsprojekte war RubiN mit einem eigenen Stand im dbb forum berlin vertreten. Zahlreiche Besucher aus verschiedenen Bereichen des KV-Systems nutzten die Gelegenheit und verschafften sich hier einen Eindruck über die Ziele und Fortschritte von RubiN. Auch die KBV selbst informierte sich in Person von Dr. Stephan Hofmeister, ihrem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, über RubiN.

Parallel zur Ausstellung wurde der Sicherstellungsauftrag in begleitenden Workshops und Vorträgen vertieft. Innovationsfondsprojekten wie RubiN kommt hierbei eine besondere Rolle zu, da diese die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in der Praxis erproben und wissenschaftlich untersuchen. Bei RubiN betrifft dies insbesondere die Tätigkeit der Case Manager, die einerseits das gesundheitliche und soziale Wohlbefinden der beteiligten Patienten steigern soll, andererseits aber auch auf eine Entlastung der beteiligten Ärzte abzielt. Die Bedeutung dieser Vorreiterrolle für die Zukunft der Gesundheitsversorgung wurde im Rahmen des Kongresses erneut deutlich.

Innovationsfondsprojekt RubiN unterstützt mehrfacherkrankte Senioren bei einer selbstständigen Lebensweise

  • Im Innovationsfondsprojekt RubiN koordinieren Case Manager die Versorgung von geriatrischen Patienten.
  • Eine wissenschaftliche Begleitstudie untersucht, ob und wie der neue Versorgungsansatz in die Regelversorgung übertragen werden kann.

Seit dem 01. Januar 2019 wird im Innovationsfondsprojekt RubiN erprobt, ob sogenannte Case Manager geriatrische Patienten bei einer selbstständigen Lebensweise im häuslichen Umfeld unterstützen können. 3.200 Patienten aus den fünf Praxisnetzen pleXxon GbR (Ammerland), Praxisnetz Herzogtum Lauenburg e.V., Leipziger Gesundheitsnetz e.V., Ärztenetz Lippe GmbH und Gesundheitsregion Siegerland GbR sollen von dem neuen Versorgungsansatz profitieren.

Rund 20 Case Manager sind für RubiN bei den beteiligten Praxisnetzen angestellt. Sie nehmen ihre Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Hausärzten wahr, beginnend mit einer gemeinsamen Einschätzung des individuellen Unterstützungsbedarfs. Dabei wird für jeden Patienten ein Versorgungsplan erstellt. Dieser umfasst beispielsweise Hilfe bei der Beantragung eines Pflegegrades oder Hilfsmittels. Auch der Zugang zu sozialen Angeboten und die Abstimmung der Versorgung zwischen Krankenhaus, Arztpraxis sowie Pflegedienst spielen dabei eine Rolle. So entlasten die Case Manager zudem Hausärzte und Angehörige.

Ob diese Form der Unterstützung die Versorgungssituation und dadurch die Selbstständigkeit geriatrischer Patienten effizient und effektiv verbessern kann, ist bislang kaum erforscht. Daher ist RubiN Gegenstand einer wissenschaftlichen Begleitstudie, die von der Universitätsmedizin Greifswald, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie dem Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav) durchgeführt wird. 1.200 normalversorgte geriatrische Patienten aus drei Vergleichsregionen dienen dabei als Kontrollgruppe.

Sonja Laag, Leiterin für Versorgungsprogramme bei der BARMER Krankenkasse und Konsortialführerin von RubiN, erklärt: „Mit RubiN testen wir strukturiert die Wirksamkeit einer regionalen Vernetzungsform. Aufgaben, die in der Versorgung älterer Menschen vom Patienten oder seinen An- und Zugehörigen wie aber auch vom Hausarzt nicht mehr zu bewältigen sind, werden bei RubiN durch das Versorgungsnetzwerk aufgefangen.“

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Treffen aller RubiN-Interventionsregionen

Kurz vor Rekrutierung der ersten Teilnehmer für das durch den Innovationsfonds geförderten Projektes Rubin trafen sich die Projektleitungen und ihre Koordinatorinnen aus dem Ammerland, Lauenburg, Lippe, Siegen und Leipzig. 

Gastgeber war einer der Kooperationspartner, die Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen stellt in Hannover ihre Räume für das erste Treffen zur Verfügung.. 

Neben dem persönlichen Kennenlernen und einem gegenseitigen Austausch spielte auch bei dieser zweitägigen Veranstaltung die fachliche Qualifikation eine wesentliche Rolle. 

So referierte die Vertreterin des Evaluationsteams, Frau Neeltje van den Berg, über das Evaluationskonzept und die Aufgaben der Koordinatorinnen dabei.

Dreh und Angelpunkt des Geschehens jedoch war Diskussionen über vorgestellte Fallbeispiele . 

Hierzu hatte das Team vom GeriNet eV aus Leipzig, die auch schon die Schulungen der Fachkräfte im Herbst durchgeführt hatten, beeindruckende Szenarien vorbereitet und dem Team zur Beurteilung vorgestellt. 

Zum Schluss waren sich alle Teilnehmerinnen darüber einig, den gemeinsamen Dialog fortsetzen zu wollen. Die gemeinsamen Treffen sollen zukünftig quartalsweise fortgeführt werden. Die nächste Veranstaltung wird im Ammerland stattfinden, um Gelegenheit zu haben , jede Modellregion genauer kennenzulernen.

Entlastung für Ihre Praxis: Geriatrie-Case- Management im Praxisnetz Herzogtum Lauenburg

Wir stehen in den Startlöchern! Für unser Geriatrie-Projekt
„RubiN – Regional ununterbrochen betreut im Netz“ haben wir bereits die wichtigsten Vorbereitungen erfolgreich abschließen können. Wir freuen uns, im Januar 2019,
mit Unterstützung unserer vier Case-Managerinnen, die koordinierte Betreuung und Begleitung der geriatrischen Patienten im Kreisgebiet zu starten.
PDF-Artikel im Mitgliedermagazin des Praxisnetz Herzogtum Lauenburg lesen